Sanierung von Gemeindestraßen

Gunnar, im November 2018 haben wir mit Dir über die rote Karte für die STRABS gesprochen und ein Interview geführt (unter dieser Rubrik zu finden in einem früheren Interview). Nur ein Jahr später im Herbst 2019 sind acht Gemeindestraßen saniert worden. Die Aktiven gegen die Straßenausbausitzung und die Verwaltung feiert das als Erfolg. Warum hast Du nichts dazu gesagt?

Dann nutze ich hier mal die Chance, etwas dazu zu sagen:
wenn etwas nicht gelingt, dann wird der Initiator an den Pranger gestellt.
Wenn etwas gelingt, dann gibt es viele, die für den Erfolg verantwortlich sein wollen.
Im Jahr 2006 hat der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss gefasst, der besagt, dass alle „abgängigen“ Straßen zu erneuern sind. Bei der Erneuerung einer Gemeindestraße werden die Anlieger per Gebühr an den Kosten beteiligt. Ich habe damals den Wunsch geäußert, über jede Straße individuell abstimmen zu dürfen, weil ich der Meinung war, dass einige Straßen noch zu sanieren wären. Es lag mir damals ein Beispiel vor. Die Verwaltung erklärte uns aber, dass eine Sanierung nicht möglich sei und mein Wunsch wurde von keinem (!) der damaligen Ratskollegen geteilt.
Umso mehr freut es mich, dass meine Ratskollegen 2017 den Beschluss gefasst haben, den Zustand aller Gemeindestraßen durch ein unabhängiges Ingenieurbüro beurteilen zu lassen und anschließend über eine mögliche Sanierung jeder einzelnen Straße zu diskutieren und abzustimmen. Das Ergebnis ist bekannt: alle Ratsmitglieder der Legislaturperiode 2016 – 2021 haben einstimmig – unabhängig von Partei und Wählergemeinschaft – für eine individuelle Sanierung von acht Gemeindestraßen gestimmt.

Es heißt, komischerweise wohnen an allen acht Straßen Mitglieder des Gemeinderates…

Ja, dass es diese Aussage gibt, macht mich sehr traurig. Denn wer auch immer dieses Gerücht in die Welt gesetzt hat zeigt damit, dass er sich mit der Materie nicht auseinander gesetzt hat.
Leider ist diese Unwahrheit auch noch anonym verbreitet worden, so dass man dem Absender noch nicht einmal die Sachlage erklären kann. Ich versuche es mal hier: das unabhängige Ingenieurbüro hat uns die Straße benannt, deren Asphaltdicke ein Abfräsen und Neuteeren zulässt. Der Gemeinderat wollte in jedem Ortsteil der Gemeinde mindestens eine Straße sanieren und so kam die Liste der ersten acht Straßen zusammen: Stemmbarg, Horster Weg und Bultmoor in Hanstedt, Niedersachsenstraße und Hofkoppeln in Schierhorn, Tünnersfeld in Ollsen, Westfeld in Nindorf und Flütenkamp in Quarrendorf.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Erneuerung und einer Sanierung einer Gemeindestraße

Bei einer Erneuerung muss die Straße komplett neu aufgebaut werden – und das nach neuester EU-Richtlinie. Die alte Straße wird ausgegraben und entsorgt, Leitungen werden neu verlegt, dann erfolgt das Einbringen der unterschiedlichen Tragschichten, anschließend wird eine neue Deckschicht aufgebracht – als Pflasterung oder als Teerschicht.
Die Kosten werden bisher zu 60% von den Anliegern und zu 40% von allen Steuerzahlern getragen.
Bei einer Sanierung wird nur die obere Deckschicht abgefräst und eine neue Deckschicht aufgebracht. Die neue Deckschicht kann maximal 10 cm betragen und muss aus dem Material bestehen, aus dem die alte Deckschicht bestand. Die unteren Schichten müssen für eine Sanierung geeignet sein und die Leitungen in der Straße sollten noch für mindestens zwanzig Jahre halten. Die Kosten für das Abfräsen und Aufbringen einer neuen Deckschicht kann nicht auf die Anlieger umgelegt werden, schließlich wird diese Sanierung nicht ewig halten.

Ja genau, Gunnar, wie geht es denn jetzt weiter?

Alle Mitglieder des Gemeinderates haben die Sanierung weiterer vier Straßen im Jahr 2020 beschlossen. Auch diese Straßen befinden sich in den Ortsteilen Hanstedt, Nindorf, Ollsen und Quarrendorf. Obwohl wir in diesem Jahr wieder vier Straßen sanieren wollen, bleibt die Zukunft der Straßen „Postillionseck“ und „Am Steinberg“ weiter ungeklärt.

2021 wird ein neuer Gemeinderat gewählt, wie dieser dann mit der Thematik umgeht und ob er weitere Sanierungen vornimmt, werden wir dann sehen.

Vielen Dank für Deine Auskunft.

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Umfrage FDP

Der OV Hanstedt hat im Dezember 2019 eine Umfrage an die Bürger der Samtgemeinde Hanstedt geschickt mit der Bitte, die folgenden fünf Fragen zu beantworten.
Natürlich wurden auch Kommunalpolitiker aufgefordert, ihre Antworten zu geben. Dem will ich mich nicht verschließen.

Wir von der Hanstedter FDP möchten mit Ihnen in einen neuen und überparteilichen Dialog treten.
„Mitmachen – statt mosern“, so unser Bundespräsident Steinmeier.
(…)
Die nachfolgenden Fragen helfen uns den Dialog zu beleben, Ihre Interessen für die Samtgemeinde Hanstedt und ihre Mitgliedsgemeinden zu fördern und die Entwicklung zu ebnen.

1. Was möchten Sie in Hanstedt fördern – welche Ziele erreichen?


Ich bin hier in der Samtgemeinde aufgewachsen. Ich habe Zeiten erlebt, in denen nichts passiert ist und ich habe Wachstum erlebt, der für eine kleine Samtgemeinde in der Lüneburger Heide kaum zu verkraften ist. Ich habe erleben müssen, wie Steuergeld sinnlos ausgegeben wurde und ich erlebe Zeiten, in denen es fast keine finanziellen Möglichkeiten mehr gibt. Mein erklärtes Ziel als Mitglied des Samtgemeinderates ist die sinnvolle Ausgabe von Steuergeld durch die Reduzierung von Ausgaben.
Als Hanstedter wünsche ich mir ein intensives Zusammenwachsen von Neu- und Altbürgern. Das funktioniert nur, in dem man Neubürgern Altbewährtes und Tradition zeigt, sich aber vor neuen Ideen nicht verschließt.

2. Wo sehen Sie die Samtgemeinde in 10 Jahren?

Es gibt ein Zukunftskonzept, das mit dem Planungsbüro Kontor 21 und interessierten Bürgern in den Jahren 2010 erarbeitet und vom Samtgemeinderat 2011 beschlossen wurde.
Es ist nachzulesen auf der Internetseite der Samtgemeinde Hanstedt und für mich als Ratsmitglied ein Fahrplan, nach dem ich mich richte.
Leider sind die finanziellen Mittel der Samtgemeinde sehr begrenzt. Jedes Jahr wird mehr Geld ausgegeben für Kreisumlage, für den gesetzlich festgelegten Ausbau von Kindertagesstätten und für den Erhalt aller Ortsfeuerwehren. Zusätzlich müssen Kredite zurückgezahlt werden. Da bleibt kaum Geld übrig und die Umsetzung des Zukunftskonzeptes ist nicht möglich.
Ein erster Schritt, der aber bei den Mitgliedsgemeinden unbeliebt und nicht gewünscht ist, wäre ein Zusammenschluss aller Gemeinden zu einer Einheitsgemeinde, um die Verwaltungstätigkeiten zu bündeln, zu vereinfachen und damit Geld zu sparen.
Als Beispiel: anstelle verschiedener Bauhöfe kann es einen gemeinsamen geben. Geräte müssen nur einmal angeschafft werden, können aber in allen Dörfern eingesetzt werden.
Und nur ein Verwaltungsfachangestellter regelt den Arbeitseinsatz und die Abrechnung.

3. Was wollen Sie dazu beitragen?

Ich bin seit 2006 Mitglied des Samtgemeinderates und werde mich 2021 wieder zur Wahl stellen für Gemeinderat, Samtgemeinderat und Kreistag. Außerdem bin ich seit 1986 aktives Mitglied der Hanstedter Feuerwehr und als Kompanieführer Mitglied im erweiterten Vorstand des Hanstedter Schützenvereins. Als Mitglied unterstütze ich den Faslamsclub und die Reservistengemeinschaft. Da bleibt keine Freizeit für andere Aktivitäten übrig.
Ich freue mich über jeden, der sich für die Kommunalpolitik interessiert oder sogar mitmachen möchte. Wichtig ist aber, dass sich jeder Interessierte weiterbildet. Denn nur kritisieren und Tatsachen in Frage stellen nützt nichts. Mitmachen heißt die Devise.

4. Was erwarten Sie von den politischen Parteien und Interessengruppen?

Sowohl von meiner eigenen Partei FDP als auch von den anderen politischen Parteien und Gruppierungen erwarte ich Ehrlichkeit – gerade auf der kleinsten politischen Ebene, in der Kommunalpolitik. Nur wenn wir zusammen an einem Problem arbeiten und gemeinsam einen Kompromiss finden – und nicht gegeneinander -, können wir unsere alte oder neue Heimat zum Positiven entwickeln.

5. Ihr Kommentar

(siehe Frage 1 bis 4)

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Rote Karte gegen die STRABS oder grüne Karte für eine Weiterfahrt?

Warum beim Ratsmitglied Gunnar Hofmeister im Garten weder eine rote, noch eine grüne Karte zu sehen ist und er lieber ein gelbes (!) Warnschild aufstellen würde

Vorweg: alles, was einmal neu gebaut wird, geht im Laufe der Zeit kaputt, muss repariert und irgendwann ausgetauscht werden. Dass kennt jeder Hausbesitzer nur zu genau:
Das Dach ist ein gutes Beispiel: im Laufe der Jahre tauscht man Dachpfannen aus, im Laufe einer energetischen Sanierung werden die Latten erneuert, irgendwann ist das Dach aber so anfällig, dass nur noch ein neues Dach oder ein Neubau hilft. So sieht es auch mit den Straßen aus. Auch diese sind irgendwann nicht mehr zu reparieren und müssen eine neue Deckschicht bekommen, beziehungsweise bei einer Erneuerung von Abwasserleitungen und Zuleitungen muss die Straße neu aufgebaut werden und manche alte Straßen haben kein eigenes von der EU gefordertes Entwässerungssystem.

Bisher wurde von ehemaligen Gemeinderäten dieses unbequeme Thema verschwiegen und in die Zukunft verschoben. Ehemaligen Ratsmitgliedern haben wir es zu verdanken, dass die Sanierung von Straßen nicht schon lange im Gange ist. Nach 25 Jahren ist es einer Gemeinde gesetzlich erlaubt, eine Straße zu erneuern und dabei die Anwohner (erneut) zur Kasse zu bitten. Unsere 80(!) Gemeindestraßen sind fast alle über vierzig Jahre alt und nun haben wir das Problem, dass alle auf einmal zu erneuern sind. Bisher investiert die Gemeinde Hanstedt in jedem Jahr fast eine Million Euro für die Erneuerung von Straßen, von denen 60% über Straßenausbaubeiträge von den Anwohnern kommen.
Eine Erneuerung der zwanzig defektesten Straßen auf Hanstedter Gemeindegebiet kostet laut einem unabhängigem Gutachterbüro ca. 14 Mio EUR und sollte von diesem und dem nächsten Gemeinderat innerhalb von zehn Jahren abgearbeitet werden, um die Verkehrssicherungspflicht wieder herzustellen. Keine leichte Aufgabe.
Noch schwieriger ist dabei die Finanzierung.

Gunnar, einige Mitbürger sind nicht gut auf Euch zu sprechen? Was habt ihr gemacht?

da höre ich „Ihr“ und „Euch“ und bitte um Vorsicht! Zunächst einmal bitte ich alle Mitbürger zwischen Gemeinderat und Verwaltung zu unterscheiden. Der Gemeinderat setzt sich zusammen aus gewählten Vertretern aller Mitbürger, die keine Verwaltungsfachangestellten sind, sondern Berufe haben wie jeder andere auch und die ihr Amt in der Freizeit und ehrenamtlich ausüben. Wir vertreten Euch!
Die Verwaltung setzt sich zusammen aus Verwaltungsbeamten und Fachangestellten, die hauptberuflich unser aller Anliegen und Aufgaben erledigen. Wer hauptberuflich in der Verwaltung tätig ist kann kein gewähltes Mitglied im Gemeinderat sein.
Grundlage dieser Zusammenarbeit von Gemeinderat und Verwaltung sind gültige Gesetze, die man nicht einfach außer Acht lassen kann. Der Begriff „Gemeinde Hanstedt“ bedeutet eigentlich das geografische Gebiet und ansonsten sind wir das alle: Mitbürger, Gemeinderat und Verwaltung.

Überall hängen rote Plakate „Gegen die STRABS (STRaßen Ausbau Beitrags Satzung), was bedeuten diese Schilder?

seit Jahrzehnten finanziert die Gemeinde Hanstedt ihre Straßenerneuerung über Straßenausbaubeiträge. Dem zugrunde liegt die Straßenausbaubeitragssatzung (STRABS). Diese Vorgehensweise finden einige Anwohner jetzt als unsozial:
Zum einen werden nur Grundstücksbesitzer und keine Mieter zur Kasse gebeten und zum anderen brauchen Anwohner, die an Kreis-, Land- und Bundesstraßen wohnen „nur“ zu befürchten, für Fußwege und Straßenlampen zahlen zu müssen. Viele fordern nun die Abschaffung der STRABS.

Wie soll dann zukünftig die Straßenerneuerung bezahlt werden?

Im Gesetz steht sinngemäß: wenn eine Gemeinde nicht genug Geld hat um Straßen zu erneuern, dann darf sie sich folgender drei Möglichkeiten bedienen:

  • sie erhebt Straßenausbaugebühren bei den Anwohnern der betroffenen Straßen aufgrund der Straßenausbaubeitragssatzung (STRABS)
  • sie erhöht die Grundsteuer aller Grundstücksbesitzer innerhalb der Gemeinde
  • sie bildet „Abschnitte“ und lässt auch benachbarte Anwohner von betroffenen Straßen zahlen (ähnlich der STRABS)

In der Vergangenheit hat unsere Gemeinde nicht genug Geld gehabt, um Straßen aus Steuergeldern ohne Beteiligung der Anwohner zu erneuern. Die Finanzierung über die STRABS soll nun wegfallen – bleibt also nur die Finanzierung über eine Erhöhung der Grundsteuer!

Das ist doch eine gute Lösung. Denn die Zahlungsweise nach STRABS gilt doch als unsozial?

nicht unbedingt, denn die Anwohner zahlen nach der STRABS nur 60 % der gesamten Erneuerungskosten, die anderen 40 % werden von allen anderen Anwohnern über die Grundsteuer beglichen. Die Kostenteilung zwischen Anwohnern und Allgemeinheit ist also fast 50 : 50. Außerdem ist es ungerecht, die Beteiligung an den Kosten in einer Zeit umzustellen, in der viele Straßen bereits erneuert wurden und diese Maßnahmen von Anwohner bereits über die STRABS bezahlt wurden. Eine Rückabwicklung, wie von einigen in Aussicht gestellt, ist gesetzlich nicht möglich, denn bereits gezahlte Gebühren können nicht zurückgezahlt werden. Wer das nicht glaubt, kann sich es gerne von der Verwaltung erklären lassen. Ich habe auch noch keine schriftliche Regelung gesehen und von den Zweiflern bekommen, die uns die Möglichkeit einer Rückabwicklung gibt. Das ist auch verständlich, denn diese Möglichkeit gibt es in der freien Wirtschaft auch nicht: Steuererklärungen, Bilanzen und Jahresabschlüsse können auch nicht einfach rück-abgewickelt werden oder durch nicht eingereichte Rechnungen geändert werden. Ich bin von vielen Anwohnern an Straßen, die neu gebaut wurden oder die bereits erneuert wurden, angesprochen worden, die mir erklärt haben, sie wollen an der bisherigen Regel festhalten und finden eine Finanzierung über die Grundsteuer als ungerecht, weil sie dann erneut zur Kasse gebeten werden. Verständlich.

Viele glauben, bei einer Erhöhung der Grundsteuer müssen sie mit Mehrkosten von nur 50 EUR pro Jahr rechnen?

hier kann es sich nur um Grundstücke und Häuser handeln, die schon älter sind. Das Bundesverfassungsgericht hat im letzten Urteil die bisherige Einschätzung der Grundsteuer für ungerecht erklärt. Es werden in den nächsten Jahren neue Berechnungen verschickt und damit rechtskräftig. Im Normalfall zahlt der Anwohner bei einem in der Gemeinde Hanstedt vorliegenden Hebesatz von 360 Punkten für ein „normales“ Einfamilienhaus mit 600m² Grundstück eine Grundsteuer in Höhe von 360,- EUR. Bei einer Erhöhung des Hebesatzes auf 520 Punkte würde er zukünftig 520,- EUR pro Jahr zahlen. Beides kann man sich von der Verwaltung im Rathaus erklären lassen.
Das sind Mehrkosten von 160 EUR für jedes Jahr. Kosten, die man sich im Gegenzug zu den Kosten der STRABS nicht stunden lassen kann und für die man auch keinen Kredit bekommt. Für einen Rentner würde es bedeuten, dass ihm jedes Jahr 160 EUR mehr in seinem Portemonnaie fehlen. Ist das gerecht?

Deine Straße soll doch auch ausgebaut werden, warum hältst Du an einer Finanzierung über die STRABS fest?

bei der STRABS handelt es sich um eine Gebühr, die zweckgebunden ist, die also nur für den Straßenausbau ausgegeben werden darf.
Steuern sind nicht zweckgebunden. Wir erleben jeden Tag, wie Berufspolitiker von Land und Bund Steuern erhöhen, die nur dazu dienen, an anderer Stelle fehlendes Geld wieder hereinzubekommen. Wer an einen sinnvollen Einsatz von Steuergeldern glaubt, der müsste eigentlich auch an den Weihnachtsmann und den Osterhasen glauben.
Als Liberaler setze ich mich für die vernünftige Verwendung von Steuergeldern ein und wünsche mir auf lange Sicht eine Reduzierung der Steuern. Das geht aber auch nur, wenn der Bürger durch Gebühren stärker an den Ausgaben des Staates beteiligt wird.

Ein weiterer Nachteil einer Finanzierung durch die Grundsteuer ist, dass ein Teil der Gelder an die Samtgemeinde und an den Kreis abfließen. Wenn jetzt also die Grundsteuer erhöht wird, dann bekommen Samtgemeinde und Kreis auch mehr Geld und es verbleibt weniger im Gemeindesäckel. Wir müssen also die Grundsteuer kräftig anheben, um den Nutzen zu spüren. Die Berechnung dieses Themas ist aber sehr komplex und wird uns aber in den nächsten Sitzungen von Ausschuss und Gemeinde erklärt.

Schlimmstenfalls wird die Grundsteuer erhöht, aber meine Straße nicht saniert, weil das Geld für andere Dinge ausgegeben wird. Als Anwohner habe ich dann kein Druckmittel mehr: die Grundsteuer wird eingezogen, wenn ich nicht zahle kommt der Kuckuck-Kleber. Ein Mitspracherecht, wie meine Straße ausgebaut wird, habe ich dann auch nicht mehr und fahre weiter über Risse und Löcher im Asphalt. Und übrigens: eine erneutes Inkrafttreten der STRABS ist dann jederzeit wieder möglich.

Warum erklärt das keiner den Mitbürgern so?

ich höre oft den Spruch: „das hat mir so noch keiner erklärt“ oder „das muss man doch den Anwohnern erklären“ oder auch „Gunnar, das musst Du doch Deinen Wählern so erklären“. Zunächst einmal: ich bin direkt gewählt worden für den Gemeinderat, den Samtgemeinderat und für den Kreistag. Ich bedanke mich, nehme meine Aufgabe sehr ernst, erkläre aber auch, alle damit verbunden Teilnahmen an Sitzungen von Arbeitskreisen, Parteien und Gruppen, Ausschüssen und den Räten kosten viel Zeit. Trotzdem stehe ich jedem jederzeit für ein kurzes oder nach Absprache auch für ein längeres Gespräch zur Verfügung. Allerdings dürfte es jedem klar sein, dass es nicht möglich ist, seit 1986 angelerntes Wissen in drei Stunden zu vermitteln. Keiner meiner ehrenamtlich tätigen Kollegen kann in seiner Freizeit von Haus zu Haus laufen und fragen, ob noch etwas unklar ist. Und auch jeder hauptamtliche Verwaltungsmitarbeiter sollte in seiner Arbeitszeit die Aufgaben erledigen, die er für unsere Gemeinde hat. Sonst würde deren Arbeit noch länger dauern.

Ich sage immer: Bildung ist eine Hol- und keine Bringe-Schuld: wir sind zur Schule gegangen, die Schule kam nicht in unser Haus, wir sind zum Ausbildungsbetrieb und zur Berufsschule, bzw. zur Uni gegangen, keine Lehrherr und kein Professor hat uns in unserem Jugendzimmer unterrichtet. Politische Grundbildung haben wir durch die Schule und vielleicht auch durch das Elternhaus bekommen, eine „Weiterbildung“ ist jederzeit möglich, gerade in der heutigen Zeit, in der alle Informationen im Internet zu bekommen sind. Fast alle Sitzungen und Ausschüssen und Ratsitzungen sind öffentlich und Protokolle werden auf den kommunalen Seiten veröffentlich. Die Mitglieder der Verwaltung sind für unsere Fragen offen und unser Samtgemeindebürgermeister Olaf Muus hält Sprechstunden ab, zu denen man sich anmelden kann.

Deine Partei setzt sich doch dafür ein, dass die Landesregierung die STRABS verbieten soll. Wie vereinbart sich das mit Deiner Stellungnahme?

die FDP sitzt nicht in der Landesregierung, sondern in der Opposition. Von dort lassen sich Forderungen einfacher stellen. Egal, wie diese Forderung zukünftig ausgeht: eines sollte uns allen klar sein: Zahlen müssen wir auf jeden Fall. Kein Handwerker und kein Tiefbauer arbeitet umsonst. Es gibt kein Material ohne Geld. Die Frage ist doch nur, aus welchem Säckel eine Erneuerung der Straßen bezahlt wird. Und wir sollten alle beachten, in welchem Zustand sich die Landesstraßen befinden: der Reparaturstau ist so groß, dass eine zeitnahe Erneuerung unsrer Landstraßen kaum in Sicht ist. Trotz hoher Steuereinnahmen. Wie soll das denn erst bei den kleineren Anwohnerstraßen aussehen. Oder werden hier aus Hannover nur Wahlversprechen gemacht, an dessen Ende wieder mal die Samtgemeinde zu Kasse gebeten wird – wie bei den Schulsozialarbeitern und dem beitragsfreien Kindergartenjahr. Ich möchte nicht, dass Berufspolitiker aus Hannover über kleine (lösbare) Probleme vor Ort entscheiden, sondern dass diese Probleme die gewählten Vertreter der Dorfbevölkerung mit der hauptamtlichen Verwaltung machen und dass jeder Wähler die Möglichkeit hat, diesen Entscheidungsprozess vor Ort anzusehen und gegebenenfalls mitzumachen.

Eine politische Entscheidung ist immer eine Kompromisslösung zwischen zwei oder mehreren Sichtweisen. Was mich dabei traurig und wütend macht sind falsche Informationen, die in die Welt gesetzt werden, nur um eigene Meinungen zu verstärken oder Zuschauer, die sich bei Kommunalwahlen nicht wählen lassen wollen, aber in Sitzungen durch störende und unsachgemäße Einwendungen einen Entscheidungsprozess nicht nach vorne bringen, sondern damit eher das gute Miteinander stören.

Gunnar, im Gegensatz dazu: was ist denn Deine Lösung?

lasst uns lieber miteinander nach einer vernünftigen Lösung suchen, anstatt mit dem Verschicken von kleinen roten Kärtchen die Verwaltungsbeamten zu beschäftigen und von ihrer eigentlichen Arbeit abzuhalten. Und wir Ratsmitglieder üben unsere politische Arbeit ehrenamtlich und in unserer Freizeit aus. Es steht jedem Ratsmitglied per Gesetz zu, bei der Ausübung dieser Tätigkeit nicht behindert zu werden. Persönliche Anfeindungen und Beleidigungen sind unfair und können rechtlich verfolgt werden. Lasst uns lieber gemeinsam nach einer Lösung suche, bei welchen Straßen der Unterbau eine großzügige Reparatur zulässt und wie diese zu finanzieren ist. Zum Zahlen einer Reparatur kann ein Anwohner nach der STRABS normalerweise nicht verpflichtet werden, die Reparatur einer Straße muss aus dem laufenden Haushalt zu bezahlen sein.
Aber wir dürfen bei allem sorgfältigem Umgang mit den Steuergeldern nicht vergessen: eine Reparatur verlängert die Haltbarkeit einer Straße nur – irgendwann muss leider jeder Straße rechtssicher – damit ein Anwohner bei einer möglichen Klage keinen Erfolg hat – nach gültigem Standard neu gebaut werden – die Alternative sind unbefestigte Straßen. Ob und wie wir Erneuerungen über eine Erhöhung der Grundsteuer finanzieren können, wird in 2018 von der Verwaltung geprüft und uns in einer öffentlichen Sitzung vorgestellt. Und danach könnten wir auch erst die STRABS abschaffen.

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Trotzdem „Danke“

Ich sage trotzdem „Danke“!

Schön, dass die FDP wieder im Landtag vertreten ist, wenn auch vermutlich in der nächsten Legislaturperiode nur in der Opposition.
Es ist als Direktkandidat einer kleinen Partei fast unmöglich ein Direktmandat zu erringen. Deshalb möchte ich mich besonders bei allen Wählerinnen und Wählern bedanken, die mich unterstützt haben und mir ihre Erststimme gegeben haben, wenngleich ich persönlich auch über mein Gesamtergebnis im Wahlkreis 50 nicht ganz so glücklich und zufrieden bin.
Ich gehe davon aus, dass ich nicht allen Wählern zeigen konnte, dass für mich eine ergebnisorientierte Sachpolitik mit verantwortungsvollem Umgang von Steuergeldern vor Wahlkampfversprechen steht und ich gehe davon aus, dass viele Wähler sich aufgrund des zu erwartenden knappen Ergebnisses zwischen einem Kandidaten der beiden großen etablierten Parteien entschieden haben. Deshalb muss es mir auch erlaubt sein einen besonderen Dank an „meine“ Hanstedter aussprechen zu dürfen, die mir bei der Landtagswahl überdurchschnittlich ihr Vertrauen ausgesprochen haben.

Ein großer Dank geht auch an meine Wahlkampfhelfer. Wir haben leider nicht die personellen, zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten, die manch anderem Team zur Verfügung stehen. Auf, liebe Liberale, es geht weiter, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Euer Gunnar Hofmeister

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Endspurt

Mitten drin in der letzten Woche der heißen Wahlkampfphase:
Am Mittwoch wird Gunnar Hofmeister zu Gast sein im Jugendzentrum EGON´s und am Wochenende ist er für Fragen offen auf unseren Infoständen in Salzhausen und in Winsen. Dann werden auch die letzten Flyer verteilt sein, die unser Kandidat in Teilen der Samtgemeinde Elbmarsch persönlich verteilt hat, um auch „die andere Seite“ seines Wahlbezirkes zu Fuß kennenzulernen. Nicht böse sein, wenn Sie keinen Flyer bekommen haben. Sie können sich Ihren persönlichen Flyer auf dieser Seite herunterladen. Denken Sie bitte daran: wenn Sie nicht wissen, wer von den beiden Kandidaten der etablierten Partei „der Richtige“ ist oder bevor Sie gar nicht wählen gehen, so geben Sie doch Ihre Erststimme unserem bodenständigen Kommunalpolitiker, der sich in Hannover dafür einsetzen will, dass Steuergeld nicht mehr verschwendet wird.
 
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Wahlplakate

Vielleicht haben sie mein Wahlplakat ja bereits irgendwo im Landkreis gefunden. Falls nicht – hier können Sie nochmals vergleichen. Ich bin ja zurzeit überall unterwegs und sicherlich auch in Ihrer Nähe. Kommen Sie doch bei der nächsten Veranstaltung einfach mal vorbei und diskutieren Sie mit. Wenn Sie Interesse haben, sich ebenfalls aktiv einzubringen, sind Sie herzlich eingeladen.

Unter der Rubrik „Termine“  finden Sie den aktuellen Veranstaltungskalender.

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Gunnar, warum kommst Du nicht zu uns?

(Aus aktuellem Anlass und wegen diverser Anfragen)
Nein, ich mache als Landtagskandidat im Gegensatz zu meinen Mitbewerbern keine Hausbesuche. Warum nicht? Weil ich neben meinem ehrenamtlichen Engagement in meiner Freizeit (ich mache Hausbesuche als Feuerwehrmann, aber nur im Alarmfall und den wünscht sich keiner) jeden Tag und besonders vor Weihnachten dafür sorgen muss, dass „der Schornstein raucht“. Gerade als Steuerzahler der Steuerklasse eins muss man, wie viele andere auch, werktags seine Brötchen verdienen – in meinem Beruf geht das nur mit motivierter Anwesenheit. Und wenn man auf dem Brötchen Lachs essen will, muss man auch mal länger arbeiten…

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Der Flyer ist da!

Wie es sich gehört, haben auch wir einen Flyer entworfen, der unseren Kandidaten kurz vorstellt. Auf der Rückseite dieses Flyers haben wir zwei Rechtschreibfehler eingebaut. Wer beide Fehler erkennt und uns auf einem unserer Infostände besucht kann sich dort ein kleines Werbegeschenk abholen. Nein, mal im Ernst: wir haben erkannt, dass man jedes Schriftstück noch einmal Korrektur lesen sollte, wollen aber aus Umweltschutzgründen nicht alle gedruckten Flyer entsorgen. Auch dafür ist ein Wahlkampf gut: dass man seine eingefleischten Routineabläufe noch einmal überdenkt…

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Informationsveranstaltung Forum pro Lebensqualität e.V. – leider ohne Gunnar Hofmeister

Das Forum pro Lebensqualität e.V. und die IG pro Pattensen laden ein zu einer gemeinsamen Informationveranstaltung. Leider kann ich nicht daran teilnehmen. Ich kann aber auf diesem Wege versuchen, etwas Werbung für die Veranstaltung zu machen:

Hier finden Sie das Plakat: Einladung und Absage am 22.09.2012

Themen:
– Verkehrsberuhigungsmassnahmen in Pattensen
– Ortsumgehung, Planungsstand, Trassenvarianten
– Mit Treckerrundfahrt zur Besichtigung der Strecken

Bitte wenden Sie sich für weitergehende Informationen an das Forum pro Lebensqualität e.V. oder
die IG pro Pattensen

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